Wichtigste Frage 2020: Beziehungen mit Seelenpartnern oder andere seelische Verbindungen sind oft auch sehr schwierig. Warum können sie so toxisch sein, trotz Seelenverbindung?

Weil bei Seelenpartnerschaften oder Seelengeschwistern zur persönlichen noch eine zusätzliche seelische Verbindung besteht, geht es eben nicht nur um Liebe in den Beziehungen. Vielmehr wirken auch Karma oder Versprechen mit, aus der Seelenebene, die nicht bewusst, sondern nur intuitiv oder gar unbewusst binden und erfahren werden. Dies kann zu Konflikten führen in den Persönlichkeiten und zwischen ihnen. Trotz Schmerz ist da Liebe und umgekehrt. Loslassen oder Einlassen scheint für die Persönlichkeit toxisch und ist es auch manchmal.

Weil die verschiedenen spirituellen Lehren unterschiedliche Worte und Zusammenhänge nutzen, wollen wir vorerst eine Basis aus unserer Sicht erklären, damit unsere Erläuterungen verstanden werden. Diese mögen vielleicht nicht mit eurem Lesestoff übereinstimmen, aber ihr wisst ja, dass es unendlich viele Wahrheiten und Systeme gibt. Hauptsache, sie bringen euch Impulse für das Jetzt-Leben und euer Verständnis als Mensch, dort wo ihr euch heute befindet im grossen Prozess.

Wir unterscheiden zwischen Seelenpartnern und Seelengeschwistern.

Seelengeschwister trefft ihr im Leben einige. Sie können Partner, Freunde oder Freundinnen sein. Ihr erkennt sie daran, dass ihr beim Kennenlernen sofort ein Vertrauen und Gefühl des Bereits-Kennens habt. Dies deshalb, weil ihr sie tatsächlich kennt. Über viele Inkarnationen hinweg seid ihr euch begegnet in verschiedenen Konstellationen. Für diese Inkarnation habt ihr euch versprochen, euch wiederzusehen.

Dieses vereinbarte Wiedersehen betrifft nie die Form, sondern immer nur den Inhalt. So habt ihr euch vielleicht gegenseitig oder auch einseitig versichert euch zu unterstützen, einfach Spass zu haben, euch beim Wachsen zu helfen. Die Verbindung von Seelenschwestern und Seelenbrüdern wird deshalb lebbar in einer Freundschaft, im Firmenteam, als Geschwister, Eltern, Verwandte oder auch als Partnerschaft. Es liegt nur ganz selten ein Karma in dieser Seelenbeziehung, sondern einfach Freude und Unterstützung.

Treffen zwei Seelengeschwister zusammen, so wirkt die Seelenverbindung mit. Ihr fühlt euch vertraut wie Geschwister. Vielleicht seht ihr euch viele Jahre nicht, aber sobald ihr euch wiederseht, ist die Verbindung wieder da. Manchmal sind diese Beziehungen herausfordernd und spiegeln euch, manchmal sind sie unterstützend – und manchmal verliebt ihr euch.

Das Verlieben ist eine Entscheidung der Persönlichkeit – die seelische Übereinkunft kann in jeder Beziehungsform erfüllt werden. Es sind deshalb auch die menschlichen Persönlichkeiten, die dann für ein Happyend, oder eben nicht, sorgen. Wenn es auch auf der menschlichen Ebene passt, ist das wunderbar. Wenn nicht, so konnten die beiden Seelen durch die Begegnung und Auseinandersetzung trotzdem erfüllen, was sie sich vorgenommen haben. Entsteht eine Freundschaft nach der Trennung, so ist das wunderbar aus Seelensicht.

Ganz anders stellt sich der Prozess bei den Seelenpartnerschaften dar.

Obwohl in vielen Büchern davon gesprochen wird, wie wichtig und wunderbar es sei, den Seelenpartner zu finden, so ist dieser Punkt aus unserer Sicht im realen Leben fast immer eine grosse Herausforderung und schmerzvoll. In der Seelenpartnerschaft wird nicht nur der Inhalt, sondern auch die Form bestimmt.

Die beiden Seelenpartner sollen sich also tatsächlich in eine intime Beziehung begeben – und zwar deshalb, weil ein Karma Heilung erlangen möchte oder eine Vereinbarung nur in dieser Form erfüllbar ist. Ein Karma aufzulösen ist immer sehr schwer, und wie oben in der Frage erwähnt, kann diese Beziehung (auch wenn kein Karma besteht, sondern nur eine Vereinbarung, gekoppelt mit Beziehungsform), von der Persönlichkeit her gesehen, toxisch werden.

Die beiden Seelenaspekte haben sich vorgenommen, eine Partnerschaft mit einem speziellen und/oder Karma belasteten früheren Ergebnis nochmals – und anders – zu erleben. Eine Wiederholung mit anderen Voraussetzungen, könnte man sagen. Ob diese Aufgabe gelöst werden kann, hängt von der „Voraussetzung“ ab – also der menschlichen Persönlichkeit. Es ist nicht die Seele, sondern der Mensch im Jetzt, der ein Karma auflöst, ein Versprechen mit Formbindung in der Partnerschaft heilt, oder noch nicht. Oder ein neues Karma oder eine neue Verbindlichkeit für die nächste Inkarnation erschafft.

Karma ist aber nie mit Leiden als Ziel verbunden, sondern immer nur mit Bewusstwerdung. Immer! Wenn zwei Seelenpartner zusammenkommen, um auf seelische Aufforderung hin etwas besser zu machen, so ist dies nur ein Impuls oder die Erinnerung an ein Versprechen. Die Seele kann nicht handeln. Und die Seele weiss, dass der Mensch nicht dieselbe Basis hat, um zu handeln, wie es die Seele hätte, wenn sie könnte. Sie versteht euch, den Menschen.

In solch einer Lebenspartner-Beziehung kann ein Karma aufgelöst oder vermindert werden, je nach Persönlichkeit. Dies kann durch ein Zusammenbleiben oder eine Trennung geschehen. Und dies ist wiederum abhängig von den beiden Persönlichkeiten und ihrer Bereitschaft, zu lernen – und natürlich vom Thema.

So kann es sich darum handeln, einen geliebten Menschen gehen zu lassen, um einen geliebten Menschen zu kämpfen, ein Kind alleine aufzuziehen in Freundschaft zur Mutter oder dem Vater, für sich einzustehen und die Selbstliebe – entgegen einer kontrollierenden oder gewalttätigen Beziehung, einer Partnerschaft überhaupt, etc. Die Herausforderungen sind immer sehr individuell, weil sie ein Karma oder eine Vereinbarung mit Formgebung beinhalten.

Ganz sicher und wichtig ist jedoch: Die Seele inspiriert – aber sie bestimmt nicht. Nur so könnt ihr im freien Willen leben und wachsen. In jeder Inkarnation ist einiges möglich, was von der Seele inspiriert wird – aber selten alles. Weshalb? Weil die Seele eben inspiriert und nicht bestimmt. Und, wie ihr wisst: Sie freut sich über jegliche Erfahrung, ob diese aus „richtigen“ oder „falschen“ Entscheidungen resultieren. Ihr Ziel ist, Erfahrungen zu sammeln und nicht, möglichst schnell zu einem Ziel zu kommen, wie z.B. das Inkarnieren oder ein Karma abzuschliessen.

Wenn ihr also eine Seelenverbindung spürt und euer Gegenüber liebt, es euch jedoch nur verletzt und unterdrückt, so bildet dieses Gegenüber neues Karma. Bleibt ihr in der Beziehung, so mag dies so aussehen, als würdet ihr der Seelenverbindung folgen. Nein. Das ist eine Projektion. Die Seele will immer, dass ihr im freien Willen wachst. Sie fordert trotz allen Verabredungen und Impulsen nur eines – doch dies fordert sie: Lebt euren freien Willen, die Selbstverantwortung, euch glücklich zu machen, sei dies unter Menschen, in Partnerschaft oder alleine.

Wenn ihr euch aus solch einer toxischen Beziehung – trotz Seelenpartnerschaft – befreit, so bildet ihr gutes Karma. Wenn ihr bleibt und leidet, so helft ihr eurem Seelenpartner sein Karma zu vergrössern und damit auch eures. Das wollt ihr nicht wirklich, nicht wahr? Nochmals, weil so wichtig und – da nicht offensichtlich spirituell – so schwer zu verstehen: Die Persönlichkeit bildet nächste Inkarnationen, Karma, Geschenke und wichtige Erfahrungen für die Seele. Lasst euch von der Seele inspirieren, akzeptiert aber auch, wenn eure oder die andere Persönlichkeit andere Wege nehmen will.

Die Seele kennt keine Zeit. Wenn es in dieser Inkarnation nicht oder nicht vollständig gelingt, die Beziehung mit dem Seelenpartnern zu leben, so vielleicht in der nächsten. Wenn ihr aber aus vermeintlich seelischen Gründen ein persönlich unglückliches Leben lebt, so folgt ihr zwar einer Seeleninspiration – lebt aber nicht wirklich.

Lasst es uns so sagen:

Nebst den Vereinbarungen, Karma oder Seelenaufgaben und Seelenwünschen, die alle nur Inspiration sein sollen, gibt es tatsächlich auch eine konkrete Pflicht für euch in jeder Inkarnation: Sorgt selbstverantwortlich dafür, dass ihr Freude empfindet im Leben und die Kraft erlangt, zu wachsen und dadurch die Welt zu prägen.

Wenn dies dazu führt, dass ihr euren Seelenpartner verlasst, so verletzt ihr die Seelenaufgabe nicht. Wenn ihr aus solchen Gründen aber nicht loslasst, so könnt ihr euch auch eurem Jetzt-Leben nicht hingeben – aber um dieses geht es aus Seelensicht vordringlich und immer in jeder Inkarnation. Alles andere ist ausserhalb der Zeit und hat Zeit.

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Kommentar von Shumita |

Voll schön geschrieben
Und auf den Punkt gebracht
Vielen Dank
Love and Light
Shumita

Kommentar von Marlyse |

Dass Leiden kein karmisches Ziel sei, ist so tröstlich! Vielen Dank für Eure Ermutigung! Diese neue Sichtweise auf die Dinge des Lebens hilft wirklich weiter!
Herzlich
Marlyse

Kommentar von Corinne |

Ich finde es wunderbar, wie vielschichtig und komplex wir sind/unsere Seele ist. Wundervoll ist's wenn ich Raum und Zeit relativiere, im Hier und Jetzt kann es manchmal auch schmerzhaft sein.
Schön, dass wir diesen Kommunikationskanal nutzen können.

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