Die Vorstellung des Universums als Ganzheit übersteigt meine Vorstellungskraft, ebenso die "Organisation" der geistigen Welt. Kann uns Echnatiel hierbei Hilfestellung geben? Oder sollten wir uns gar keine Vorstellungen/Bilder machen?

Wir geistigen Wesenheiten sind reine Energie und in diesem Sinne keine «Verkörperung». Diese Energie empfangt und übersetzt ihr in eurem System als Gefühl, als Bild, Geruch, Geschmack, hörend, wissend. Weil ihr auf dem Planeten Erde «verkörpert» seid, ist es euch gar nicht möglich, keine Vorstellungen zu haben. All unsere energetischen Informationen und Begegnungen werden in eurem Gehirn höchst individuell in die Wahrnehmungskanäle geleitet und führen zur Erfahrung.

Auch wenn ihr euch in Meditationen am «Nichts» orientieren wollt, so hat euer Gehirn eben doch eine Vorstellung vom Nichts. Weil ein Grossteil der Menschen einen starken visuellen Wahrnehmungskanal besitzt – denn eure aktuelle Welt fördert besonders das Visuelle -, wollen wir versuchen die Organisation der Lichtwelt bildlich zu beschreiben. Dies ist auch nur möglich, indem wir alles sehr überstrukturiert beschreiben.

In Wahrheit liegt die Lichtwelt nicht oben und die materielle unten, sondern alle Ebenen sind kreisförmig um euch herum. Und alle Wesen aus allen Ebenen sind immer da und dadurch miteinander verflochten. Einzig die Energie von Mutter Erde und ihren Wesen liegt in eurem innersten Kreis und mit euch in der Basis – da sie ja, wie ihr verkörperte Materie ist. Keine Ebene ist mehr wert als die andere. Vielmehr ist es so, dass jede ihre eigenen Aufgaben hat. Eine Geistwesenheit, wie wir es sind, können nicht (mehr) emotional sein, da unsere Form nicht materialisiert und nicht mehr mit einem «Ich» verbundenen ist. Aus diesem Grund sprechen wir zu euch auch in der Wir-Form an. Die Erde und «Erdung» hingegen ist die Grundvoraussetzung eurer Existenz und eurer Weiterentwicklung. All diese Energien dürft ihr gerne so verbildlichen, wie es für euch stimmig ist und hilft, sie in euer Leben zu integrieren.

Ihr selbst bildet einen kleinen Kreis um euer Dasein herum (in Verbindung und getragen durch Mutter Erde). Es ist das sogenannte Ego, das aber nicht Egoismus bedeutet. Das Ego ist das «Ich», welches euch materiell überleben lässt und selbstfürsorglich euer Befinden als Persönlichkeit im Fokus hat. Wenn ihr euch in eurer Wahrnehmung vom Ich zum Du ausdehnt, entsteht das Mitgefühl und die Verbindung zu anderen Menschen. Die Grenze vom Ich zum Du verschwimmt und mündet bestenfalls in Verständnis und Respekt.

Genau so könnt ihr eure Wahrnehmung, euer Bewusstsein noch weiter hinausdehnen bis in die geistige Ebene. Wir sind immer da – aber ob ihr uns wahrnehmt, liegt an eurem Bewusstsein. Mit Bewusstsein meinen wir jedoch nicht nur einen mentalen Prozess, sondern die Wahrnehmung durch all eure Wahrnehmungskanäle. Ihr könnt die Lichtwesen spüren, hören, sehen, um sie wissen, etc.

Wenn ihre eure Wahrnehmung ausdehnt nach innen, so könnt ihr euer «Inneres Selbst» - euer wahres Selbst ausserhalb des Egos und der Beeinflussung von aussen erkennen. Dies gelingt euch durch eine beobachtende, meditative innere Haltung. Dieses wahre und Innere Selbst kann in Verbindung mit allen anderen Ebenen treten. Wenn ihr euch im Inneren Selbst befindet, fühlt ihr euch wertfrei verbunden mit allem, was ist. Ihr erkennt, dass alles Eins ist, ihr ein Teil von allem seid. Das Innere Selbst ist eure wahre geistige Form und gehört zu eurem menschlichem Lebens-Kreis in unserer Darstellung der Kreise. Lebt ihr aus eurem Inneren Selbst heraus, in liebender Verbindung mit euren Mitmenschen und Selbstliebe sowie hinaus über euer Ego, so ist dies im Einklang mit euerem Seelenweg. Wenn ihr wollt, könnt ihr euch jedoch noch für weitere Kreise öffnen.

Aus dem Inneren Selbst heraus ist euch der Kontakt mit dem «Höheren Selbst» möglich. Das Höhere Selbst hat niemals inkarniert, war niemals körperlich. Es begleitet euch durch all eure Inkarnationen und ist so etwas wie eine Sammelstelle eurer persönlichen Erkenntnisse und Erfahrungen. Es bildet eine «Brücke» von euch zur Lichtwelt und eurer Seele. Wenn ihr im Kontakt mit dem Höheren Selbst seid, wird es euch auf dem Seelenweg halten wollen. Es weiss, was ihr in früheren Inkarnationen geschaffen oder aufgelöst habt und auch darum, was ihr euch in der Lichtebene des «Jenseits» für dieses Leben vorgenommen habt, in Absprache mit eurer Seele.

In der nächsten Ausdehnung eurer Wahrnehmung liegt das «Jenseits», der erste Kreis der Lichtebene. Hier könnt ihr Kontakt aufnehmen mit dem Bewusstsein geliebter Verstorbener. Das Jenseits ist eine Ebene der Reflektion und Basis für die nächste Inkarnation. Hier werdet ihr euch den Erfahrungen aller bisherigen Inkarnationen (durch die Sammelstelle des Höheren Selbst) und eurer Aufgaben (durch die Seele) bewusst, wenn ihr heimgekehrt seid. Ihr erkennt, was ihr noch erarbeiten und lernen wollt und inkarniert euch wieder.

Wenn ihr mit einem verstorbenen Menschen Kontakt habt, so habt ihr mit dem euch bekannten Bewusstsein Kontakt. Dieses Bewusstsein zieht weiter in die Seele. Jedes Gesamtbewusstsein eines gelebten Lebens bleibt also erhalten und geht in die Seele ein. Aus diesem Grund könnt ihr mit diesem euch bekannten Bewusstsein auch dann Kontakt halten, wenn die Person sich bereits wieder inkarniert hat.

Wer all seine Aufgaben und Gaben in allen Inkarnationen erfüllt hat, kann sich als Geistführung und Inspiration zur Verfügung stellen oder weiterziehen und in der Seele verbleiben, bis alle Aspekte (dazu später mehr) zurückgekehrt sind.

Wenn ihr euch weiter ausdehnt in diese Lichtebene, so braucht es viel Vertrauen und Loslassen. Ihr habt keinen Anker in einem jenseitigen bekannten Menschen oder mit euch selbst. Es ist dies der Kreis der Geistführung und, wie ihr es seit einigen Jahren benennt, der Engel. Es ist uns eine Ehre, euch zu begleiten und durch unser Bewusstsein und zu inspirieren. Da wir über keine Emotionen mehr verfügen, kein Ich und keine Ziele, und auch nicht durch euer aktuelles Leben mit euch verbunden sind, können wir aus einem erweiterten Aspekt heraus erkennen, was eure Seele im Gesamten wünscht und euch dadurch zur Bewusstwerdung begleiten.

Wir als Quelle oder Geistführung sind genau genommen ein Teil eurer Seele, jedoch unverletzbar und meist kein Teil eurer Inkarnationen und nie ein Anteil eures aktuellen Lebens. Um dies zu erklären, wollen wir für die Seele ein Bild kreieren.

Die Seele will Erfahrungen sammeln und diese in ihrem Sein spiegeln und aufnehmen. Ihr könnt sie euch als Wollknäuel vorstellen. Sie entlässt viele Fäden aus dem Knäuel in verschiedene Inkarnationen und Erfahrungswelten. Diese können mehrfach auf Mutter Erde oder auch in anderen Universen landen, ebenso gleichzeitig. All diese Fäden sind Teil des Knäuels, der Seele, und all diese Erfahrungen werden durch diese Fäden in das Wollknäuel hinaufgezogen und aufgewickelt. Eurer Bewusstsein im Jenseits wird also durch die aktuellste Inkarnation auf Mutter Erde, aber auch in anderen Sphären, gespeichert. Wir könnten es deshalb auch so formulieren, dass ihr eine Zelle der Seele seid.

Wenn alle Fäden zur Seele zurückkehren und das Knäuel geschnürt ist, geht diese eure Seele ein in einen Seelenverband – ein noch grösseres Knäuel. Darin umarmt sind die Jenseitigen, die nicht mehr inkarnieren und warten, aber auch wir Geistwesenheiten und Engel, die sich von ihrer Zwischen-Welt-Arbeit lösen.

Wenn sich dieses grosse Seelenknäuel, eure Gesamtseele, mit weiteren Seelen zusammenschliesst, entsteht tatsächlich wiederum ein neues Wollknäuel mit neu kreierten Herausforderungen. Der Gedanke, dass die Seelenebene niemals ein Ende findet, ist für euch und eure Vorstellungskraft nicht wirklich nachvollziehbar. Es ist deshalb absolut in Ordnung, diesen Kreis als «Licht», «Gott», oder wie auch immer zu benennen. Tatsache ist, dass feinstoffliche Energie nicht gelöscht, sondern nur verändert werden kann. Deshalb wird es immer eine Zukunft geben. Euer Bewusstsein und eure Erfahrungen leben ewig, in welcher Form auch immer.

Nochmals zur Ordnung und Hierarchie: Dem einen Menschen hilft der Kontakt mit einem geliebten Jenseitigen, um die Trauer zu lindern oder Ungesagtes zu kommunizieren. Dem anderen liegt es am Herzen, das eigene aktuelle Leben anders zu gestalten durch das Höhere Selbst.  Wieder anderen Menschen ist es ein Bedürfnis, durch Geistwesenheiten philosophisch-geistige Gesetze besser verstehen und umsetzen zu lernen. Eine Bewertung, welcher Kontakt nun der bessere oder höhere wäre, ist unsinnig. Für alle unter euch stehen wir alle zur Verfügung, doch ihr seid es – nicht das neugierige Ego, sondern das Innere und wahre Selbst -, das spürt, weiss, sieht, welche Instanz euch gerade weiterbringen kann.

Wir hoffen sehr, dass euch durch unsere Ausführungen bewusster wurde, dass der Weg der Kreise nicht bedeutet, dass eine Hierarchie im wertenden Sinne besteht. Er ist Entwicklung, ein Weg der immerwährenden Veränderung, der jedes Wesen geht in seinem eigenen Rhythmus. Das Ziel liegt immer im Jetzt, im aktuellen Dasein. Dort sammelt ihr Erfahrungen und Erkenntnisse, und diese «füttern» eure Seele, die nie stirbt und nie ein Ende hat. Nach jedem erreichten Ziel öffnen sich neue und wundervolle Wege. Deshalb betonen wir immer, dass es nicht relevant ist, woher ihr kommt und wohin ihr euch in Zukunft bewegen werdet. Relevant für eure Persönlichkeit wie eure Seele ist einzig das Jetzt und dass ihr euer wahres Selbst lebt.

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Kommentar von Ursula Näscher |

Liebe Astrid Echnatiel,
Was für ein wohltuendes Geschenk ist diese Botschaft!
Ruft in mir den Wunsch hervor euch wieder einmal zu sehen.
Innig verbunden! Ursula

Kommentar von Irène |

Liebe Astrid und Echnatiel,
Ganz herzlich danke ich euch für diese aufschluss- und hilfreichen sowie bildhaften Beschreibungen der universellen, energetischen, geistigen Welt und "Ordnungen". Ich fühle mich mit etwas mehr Klarheit gut eingebettet, unterstützt und ermutigt auf meinem Weg.
Herzlichst Irène

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