Ich kann mir kaum vorstellen, dass eine Seele sich entscheidet, an einem Ort zu inkarnieren, wo Hungersnöte, Armut, Krieg ... herrschen. Wie soll ich mir das bloss vorstellen? Kann so ein leidendes Leben "seelen-gewollt" sein?

Die Seele will nicht, dass ihr leidet. Sie will, dass ihr eure Gaben einsetzt. Ebenso wird die nächste Inkarnation von eurem Gesamtbewusstsein und euerer Seele nicht emotional bestimmt – sondern aus dem Wunsch heraus, zu wirken und zu wachsen. Anders gesagt: Nicht die Form – Kriegsland, gewalttätiges Umfeld in der Familie, etc. – wird ausgesucht, sondern der Inhalt – welches Talent wollt ihr leben, lernen, daran wachsen.

Es scheint uns wichtig, darüber zu sprechen, dass ihr eure Emotionen bei der Heimkehr und Wahl der nächsten Inkarnation verliert. Damit meinen wir Angst, Trauer, Wut, und auch aufregende Freude. Das Einzige, was ihr wahrnehmt, ist euer gesamtes Bewusstsein aller Inkarnationen und die Empfindung (nicht aufwühlende Emotion!) von Liebe, Verständnis und dem Wunsch nach Harmonie, Wachstum und Frieden.

Wenn ihr in einem Jenseitskontakt mit verstorbenen Liebsten sprecht, so nehmt ihr nur das Bewusstsein des gemeinsam geteilten Lebens wahr. Dieses Bewusstsein ist zwar reicher und weiser, durch Erkenntnisse dieser Inkarnation, aber nicht durch alle Erkenntnisse aller Inkarnationen geprägt. Onkel Hans spricht aus seinem erweiterten Bewusstsein seiner letzten Inkarnation – und dadurch erkennt ihr ihn auch. Bei der Bestimmung der nächsten Inkarnation ist jedoch nicht nur die letzte Inkarnation, sondern sind alle Inkarnationen und die Seelenimpulse massgebend.  

Stellt euch vor, ihr wärt in dieser Lichtebene, zusammen mit eurer Seele und ganz in eurem Gesamtbewusstsein aller Inkarnationen. Ihr habt keine Ängste, keine Trauer oder Wut, sondern seid erfüllt von Zuversicht und Liebe-für-alles-was-ist. Dieser Zustand ist nicht Verstand, sondern Geist! Aber es mag euch schwerfallen, euch dies vorzustellen, obwohl es so sein muss. Denn würdet ihr euch emotional oder aus dem Verstand heraus für die nächste Inkarnation entscheiden, so wären viele Teile der Erde ausgestorben. Angefüllt mit Wertungen, Ängsten und Trauer würde sich wohl niemand für Gebiete mit Dürre, Krieg und Krankheit entscheiden. Es würde zu einer Welt ohne Hoffnung, Schöpferkraft und Veränderung führen; zum Aussterben der Lebendigkeit und Menschheit schlichthin.

Nehmen wir an, dass ihr im Gesamtbewusstsein sehr viele Erfahrungen gesammelt habt, um Friede und die Herstellung von Harmonie zu bewältigen. Wäre eine Inkarnation in eine harmonisch-friedliche Familie eine Möglichkeit, weiter zu wachsen und eure Gabe zu leben? Eher nicht. Weil ihr in der Lichtebene keine hemmenden Emotionen habt, werdet ihr euch wahrscheinlich für die Herausforderung einer disharmonischen Familie entscheiden, um eure Gabe zu heilen zu mehren.

Vielleicht hattet ihr viele Inkarnation in sicheren Ländern und seid immer materiell sehr gut versorgt gewesen. Dabei konntet ihr viel Mut, Kreativität und Kraft ansammeln. Aus einer «emotionslosen» Perspektive heraus ist ein armes Land vielleicht das, was auf eure Gaben wartet, um auch die Seite des Mangels zu erfahren. Genauso kann es sein, dass ihr viele spirituelle Inkarnationen hattet und euch nun dem Aspekt der Materie stellt. Vielleicht inkarniert ihr in einem reichen Land und häuft Geld an, bestenfalls um andere damit zu unterstützen.

Die Menschenwesen, die sich gerade jetzt in Kriegsgebieten inkarnieren oder inkarniert haben, sind besonders mutig. Sie haben starke Gaben und sind ein Geschenk. Und ja, natürlich ist es so, dass ihr Menschen die Welt formt. Es kann durchaus geschehen, dass ein Gesamtbewusstsein eine Chance zur Veränderung sieht und sich inkarniert – dann jedoch alle Voraussetzungen sich ändern und die Gabe nicht wirken kann. Die Inkarnation geschieht in einem Moment, der scheinbar die Welt anhält – aber die Bedingungen ändern sich durch den freien Willen der Menschheit. So könnt ihr euch auch in ein friedliches Land inkarnieren – und nach einigen Monaten entsteht Krieg.

Wieder zurück im Licht ist nichts Versagen. Alles ist eine wertgeschätzte Erfahrung, emotionslos, liebevoll-annehmend reflektiert im Gesamtbewusstsein. Wir wissen, dass dies sehr schwierig zu verstehen ist, dass ihr ja eure Emotionen nicht einfach abstellen könnt oder sollt. Deshalb hier noch ein herausforderndes Beispiel ganz anderer Art:

Ein Land im Krieg ist ohne Frage mit viel Schmerz und Mangel verbunden. Trotzdem gelingt es euch immer wieder, Hoffnung, Licht und Freude in dieses Elend zu bringen. Menschen, die trotzdem an ihrem kreativen Mut festhalten. Menschen, die teilen, obwohl sie nichts haben. Menschen die aus Mitgefühl unterstützen. Menschen, die einstehen für eine bessere Welt und daran festhalten, trotz all dem Verlust. Wunderbare Menschen, die die Seele erfreuen und euch die Gewissheit schenken, dass Hoffnung, die in Veränderung führt, real und unsterblich ist.

 

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