Was geschieht nach dem Tod mit den Menschen, die viel Schuld auf sich geladen haben, wie durch Kriege, das Töten und Foltern vieler Menschen? Tragen wir die Schuld kollektiv als Gesellschaft mit, da diese Gräueltaten anders gar nicht möglich wären?

Eure Seele und wir Lichtwesen wollen das Dunkle er-leuchten. Menschen, die in ihrer Inkarnation dem Hass gefolgt sind, glauben nicht an Verbundenheit und Liebe. Sie brauchen nach ihrem Tod viel Zuwendung, bis sie bereit sind, das Licht zu sehen. Sind sie bei uns, so beginnt ihr Bewusstseinsprozess. Es sind jedoch nicht wir oder die Seele, die richten oder bestrafen, sondern der Mensch selbst erkennt nun schmerzlich seine Verantwortung und seinen Irrweg.

In der Lichtebene verfügt ihr über das Wissen all eurer Inkarnationen, den Kontakt zu eurem Höheren Bewusstsein und eurer Seele. Der emotionale Schleier mit all seinen Rechtfertigungen verblasst. Ihr erkennt eure wahre Motivation, euren Hass, eure Angst und eure Schuld - jedoch aus einer beobachtend-neutralen und bewussteren Haltung heraus.

Der Mensch wird also sich selbst und seine Opfer ganz anders sehen als zuvor. Er erkennt, wo und weshalb er sich für diesen Weg entschieden hat und abgekommen ist vom wahren Weg der Liebe. Er erkennt den Schmerz, den er anderen und auch sich selbst zugefügt hat. Die Lichtwelt verurteilt nicht, aber in euren menschlichen Worten und Werten würdet ihr wohl sagen: Er richtet über sich selbst. Viele dieser Menschen weilen sehr lange im Licht, bis sie sich wieder inkarnieren, denn es fällt ihnen schwer, sich selbst zu verstehen und zu verzeihen. Ist dies dann geschehen, so vereint sich das aktuelle Ich-Bewusstsein mit eurem Gesamt-Bewusstsein in Liebe und es kann ein neuer Anfang, ein neues Leben entstehen.

Wenn solch ein Mensch die Herausforderung einer nächsten Inkarnation wieder annimmt, wählt er oft ein Leben fern von Macht oder gar eines, in dem er beginnt Wiedergutmachung zu leisten. Dies bedeutet aber umgekehrt keineswegs, dass alle machtlosen oder aufopfernden Menschen früher gewalttätig waren! Es ist auch nicht so, dass ein Mörder nun die Nähe seiner früheren Opfer sucht. In der Licht- und Seelenwelt geht es immer um den Inhalt der Werte, nie um die Form, in der dieser gelebt werden kann.

Vielleicht könnte man diesen Zustand der Bewusstseins-Integration so beschreiben, als würdet ihr als Erwachsene auf eure Kindheit zurückblicken. Ihr erinnert euch an die Emotionen, seid aber über sie hinausgewachsen. Ihr erinnert euch an die Schläge, die ihr ausgeteilt oder empfangen habt – aber auch an all die Verknüpfungen, die dazu geführt haben. Das macht alles nicht ungeschehen, aber euer Verständnis für euch selbst als Kind und die beteiligten anderen Kinder ist gewachsen.

Vielleicht möchtet ihr jetzt, als Erwachsene etwas wiedergutmachen oder könnt verzeihen. Vielleicht werdet ihr durch diese Erkenntnisse eure Kinder ganz anders behandeln als zuvor. So ähnlich wirkt die Bewusstwerdung in der Lichtebene. Ihr seid nicht mehr mit euren Emotionen verbandelt und dadurch könnt ihr sie neutral erkennen und daran wachsen.

Für die kollektive gesellschaftliche Mitschuld gilt unser Beispiel ganz besonders. Wer sich mit der gewalttätigen Gruppe verbrüdert, weil er ebenso hasst, wird zum Bruder und zur Schwester dieser Werte und handelt ebenso dunkel. Sei dies in Gedanken und Gefühlen, oder gar in Taten. Aber rund um diese Gruppe herrscht auch eine Atmosphäre der Angst und Hilflosigkeit. Die kollektive Mitschuld hat deshalb viele Facetten und in manchen davon seid ihr eher Mit-Opfer, denn mitschuldig.

Gerade in kriegsgebeutelten Ländern bedeutet Widerstand oft den Tod. In der Lichtebene werdet ihr deshalb erkennen, dass es sich weniger um eine Mitschuld im Sinne des verfehlten Widerstands handelt, sondern vielmehr um eine tiefe Vernachlässigung eurer Kraft und um ein Verstecken vor der Herausforderung, die Welt mitzugestalten – bevor dies alles manifestiert wurde.

Wie immer sind wir wieder bei der individuellen Mitverantwortung und eurer Macht. Eine Diktatur entsteht nicht über Nacht. Auch ein vergiftetes Umfeld nicht. Die Frage ist, wie lange ihr euch wegdreht aus Bequemlichkeit oder Verdrängung durch Furcht vor dem sogenannt Negativen.

Das Einbringen von Frieden, Respekt, Verständnis und Liebe greift viel früher und vor der endgültigen Manifestation. Eine kollektive Schuld entsteht aus unserer Sicht durch das Wegschauen in den Anfängen. Da, wo es noch nicht lebensbedrohliche Konsequenzen hat. Niemand würde von euch ernsthaft verlangen, euch in Todesgefahr zu bringen. Aber was ist mit all den verpassten Möglichkeiten, diesen Weg an sich zu verhindern? Rund um euch herum, damit dies Kreise zieht in die Weltsituation hinaus. Versteckt auch nicht hinter dem Gedanken, dass ein einzelner liebender Mensch nichts tun kann. Der Diktator ist als Hassender ebenfalls ein einzelner Mensch, wie ihr.

Wir sehen die kollektive Mitschuld vor allem in der jeweiligen Gegenwart. Die Kinder sind nicht für die Sünden ihrer Vorfahren und Vorfahrinnen verantwortlich und mitschuldig. Sie erhalten jedoch durch diese Konstellation die Chance, zu begreifen, wozu Ausgrenzung führt. Sie haben die Möglichkeit, dieses Muster zu durchbrechen und sich zu äussern, bevor neue Ausgrenzungen manifestiert werden. So haben sich beispielsweise viele alte Seelen in ehemalige Nazifamilien inkarniert, um Licht zu bringen ins Familienmuster.

Verallgemeinert könnten wir sagen, dass jede Generation über mehr Bewusstsein und Fähigkeit zur Selbstreflektion besitzt, denn die vorherige. Wäre dies nicht so, so könnte das Weltgefüge sich nicht so schnell ändern, wie heute. Gleichzeitig ist dieser rasante Wandel auch eine grosse Herausforderung und lässt euch denken, dass ihr keine Macht habt. Werft einen Blick in die Geschichte und erinnert euch, dass es immer einzelne Menschen waren, die andere um sich geschart haben, um das Rad der Welt zu drehen.

Dies ist eure besondere Aufgabe im Jetzt:
Lasst die kollektive Schuld hinter euch und begebt euch in die kollektive Kreation.
Nehmt die Macht des Individuums an – und stellt sie in den Dienst einer respektvollen, liebenden Gemeinschaft.

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Kommentar von Sylke Hörhold |

Danke für diese klaren, aufrüttelnden und ermunternden Worte!

Kommentar von Majù |

Gehört das Dunkle, das Negative nicht per se zu dieser Welt der Polaritäten? Es gibt diese Geschichte (verkürzt): eine Seele will auf der Welt Vergebung lernen.....doch dazu braucht es eine Seele, die ihr Böses antut, sonst kann sie gar nicht Vergebung lernen.

Antwort von Astrid Spirig

Das ist absolut richtig, liebe M. Die nächste Botschaft wird davon handeln. Wir können das Dunkle nicht auslöschen. Aber immer, wenn wir Licht und Liebe hineinbringen, ändert sich das Licht-Dunkel-Verhältnis. Hellgrau ist besser als schwarz ;-), denn immer, wenn wir die Mitte erlangen, macht unser Bewusstsein einen Sprung nach oben. Herzgruss.

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