Wie geht man damit um, wenn eine Beziehung zu einem Seelenpartner nicht lebbar ist und es zu einer Trennung kommt?

Wir wollen vorab auf den Begriff «Seelenpartner» eingehen, da dieser in den spirituellen Ausrichtungen unterschiedlich interpretiert wird. Wie ihr wisst, sehen wir es als besondere Aufgabe, wo immer möglich die Alltagsaspekte zu betonen und Informationen zu übermitteln, die euch in dieser aktuellen Existenz voranbringen. Andere Engelbotschaften betonen den Aspekt des Seelenwachstums, die geistige «Hierarchie» usw. Es handelt sich einfach um einen anderen Fokus.

In vielen spirituellen Ratgebern geht es darum, die Seelenpartnerin, den Seelenpartner zu finden und sich dadurch heimgekehrt und ganz zu fühlen. Tatsächlich ist es bei der ersten Begegnung so, dass ein Vertrauen und Gefühle auftauchen, als würdet ihr diesen Menschen schon immer kennen und in ungewohnter Tiefe verstehen. Dieses Gefühl entsteht dadurch, dass ihr tatsächlich schon viele Inkarnationen in Partnerschaft gelebt habt und eure Seelen dadurch eng verbunden sind. Eure Seelen haben sich aber auch vorgenommen, sich wieder zu treffen und – im Gegensatz zu Geschwisterseelen – an der intimen Partnerschaft weiter zu wachsen.

Es wird aus der Seelenebene also tatsächlich die Form einer Partnerschaft gewünscht – aber nicht, weil ihr euch nur so ganz fühlen könnt, sondern vielmehr deshalb, weil ihr etwas bearbeiten wollt. Seelenpartnerschaften sind aus Sicht der Persönlichkeit deshalb eher schwierig, denn Glückseligkeit versprechend. Dieses Gefühl der Ganzheit auf allen Ebenen entsteht erst am Schluss einer langen Kette von Inkarnationen in den Seelenpartnerschaften und nicht grundsätzlich.

Eure Seelen können sich also verbinden wollen in einer neuen Partnerschaft – aber sobald ihr inkarniert, tretet ihr in eine andere und irdische Ebene ein und die Persönlichkeit – und nicht die Seele – bestimmt euren Werdegang. Vielleicht ziehen eure Eltern nicht in einen anderen Weltteil und ihr habt die Möglichkeit, die andere Seele kennenzulernen. Ihr spürt diese Seelenanziehung, das Vertrauen und lasst euch vollkommen auf eine Beziehung ein.

Eure Persönlichkeit ist jedoch nicht eure Seele. Diese hat sich gebildet, entwickelt und gefestigt durch eure eigenen Erfahrungen, durch eure Kultur, Familie, Freunde. Sie hat Wünsche, Ziele, Gedanken- und Gefühlsmuster entwickelt. Obwohl die Seelen sich anziehen, kann es also sein, dass die Persönlichkeiten nicht zueinander passen, oder sich gar toxisch verhalten. Das ist sehr schmerzvoll für eine oder beide Seiten.

Eure Seele kann gut loslassen, wenn deren Wunsch nicht erfüllt werden kann. Sie hat so unendlich viele Möglichkeiten der Inkarnationen, um den Wunsch in einer nächsten zu erfüllen. Viel wichtiger ist für die Seele, dass ihr euer Leben schöpferisch und selbstbestimmt lebt, was in einer toxischen Beziehung nicht möglich ist.

Für eure irdische Persönlichkeit bedeutet dies deshalb ein Paradox. Einerseits wollt ihr dem Seelenwunsch folgen und die Beziehung erhalten, andererseits ist sie unmöglich zu leben – und eine Trennung deshalb wiederum seelengewollt. Vielleicht helfen folgende Worte, dieses aufzulösen und eine Trennung zu erleichtern:

Wenn ihr ganz und gar verankert seid in eurer aktuellen irdischen Inkarnation erfüllt ihr den grundsätzlichsten Wunsch eurer Seele. Ihr könnt Schöpfer und Schöpferin dieses Lebens sein, aber nur, wenn ihr die irdische Realität anerkennt und formt nach eurem Willen und euren Möglichkeiten – und dies ist es, was eure Seele an erster Stelle wünscht.

Eure Selbstliebe und Gabe zu lieben, euer Selbstwert- und Mitgefühl, eure Entwicklung, Lebensfreude und Selbstreflektion sowie Respekt sind die Grundpfeiler für ein Leben als Schöpferkraft. Sie sind auch Grundlage für alle Beziehungen, intime ganz besonders. Wird einer dieser grundsätzlichen Werte dauerhaft verletzt, so kann keine Liebe entstehen. Es handelt sich dann eher um Abhängigkeit oder Bequemlichkeit und Gewohnheit.

Ist eine Seelenpartnerschaft im Spiel, so wird besonders oft das Potenzial und nicht die Persönlichkeit geliebt. Irgendwann wird die Partnerin… Durch meine Hilfe wird der Partner… Doch dies sind alles Projektionen und Illusionen. Die Seelenbindung wird es meistern… – auch dies ist Wunschdenken, denn die Seele befehligt eure Persönlichkeit nicht, sie inspiriert nur. Eure Inkarnation findet im Hier und Jetzt statt mit eurer Persönlichkeit als steuernde Kraft. Sie ist mit Absicht stärker als die Seelenströmung, um neue Erfahrungen zu ermöglichen.

Wie sich ein Mensch verhält, was er tut, nicht tut oder euch antut ist ein viel stärkerer Faktor als der Hintergrund einer Seelenverbindung. Nicht die Seele lebt auf Mutter Erde, sondern die Ich-Persönlichkeit. Wenn ihr also in einer verletzenden Seelenpartnerschaft lebt, oder euch getrennt habt davon, so anerkennt, dass die Seele nur einen Wunsch hatte und ihr es seid, die ihn mit der Realität prüft. Diese persönliche Realität, euer aktuelles Lebens-Sinn-Gefühl ist das Wichtigste überhaupt und soll unabhängig von Partnerschaft oder Seelenwunsch erreicht werden.

Ihr seid jeder ein eigenes Universum von Wahrnehmung, Wertungen, Wünschen und Lebenszielen. Sich glücklich und sinn-voll zu fühlen, hängt nicht von Partnerschaften oder der Seele ab, sondern liegt in eurer eigenen Schöpfermacht und eurem persönlichen Wahrnehmungs-Universum. Eine Seelenpartnerschaft, die in eine Trennung mündet, wirft euch zurück auf euch selbst als Schöpferin und Schöpfer eures Lebens. Sie schmerzt nicht nur, sondern zeigt euch auch auf, wofür ihr selbst verantwortlich wärt, was euch fehlt oder ihr euch wünscht und warum ihr dies an einen anderen Menschen oder eure Seele abgebt. Gutes, wie Schwieriges.

Vor allem aber bringt diese Situation euch zurück auf einen sehr wichtigen Punkt: Spirituelles Verständnis kann auch zum Hemmnis werden für spirituelles Wachstum. Es ist schön, dass ihr den Seelenaspekt wahrnehmt und ihm grundsätzlich folgen wollt. Aber ihr dürft nicht vergessen, dass ihr auch in diesem Leben neue spirituelle Erfolge, Probleme und Karma schafft. Deshalb ist es so wichtig, dass ihr nicht lebt, um altem Karma oder seelischen Möglichkeiten zu folgen, sondern euch auch aus diesen heraushebt, um Neues zu schaffen. Aus der Jetzt-Realität heraus, verankert in eurer irdischen Welt und Persönlichkeit!

Euer Wohlbefinden und das Gefühl der entsteht durch im Jetzt gelebte Umsetzung der Werte ins Tun. Diese sind im persönlichen Ich-Universum zu finden: Selbstliebe, Selbstmitgefühl, Selbstrespekt, Selbstermächtigung, Selbstverantwortung, Selbstverwirklichung und Respekt sowie Akzeptanz der anderen persönlichen Universen.

Ihr könnt nur das eigene Universum verändern. Trefft ihr auf eines, das sich mit eurem nicht vereinbaren lässt, so lasst es los. In Liebe, Mitgefühl, Respekt, Akzeptanz und im Wissen, dass es sich selbstermächtig in eine andere Richtung selbstverwirklichen will und muss. Genauso will euer eigenes Universum weiterwachsen, auch wenn dies eine Trennung bedeutet.

Das einzige «Muss» in eurer Inkarnation ist es, die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass ihr euch selbst und unabhängig von allen und allem in ein sinnvolles und glückliches Sein führt. Eure Seele ist Freude und nicht Pflicht. Wir als Brücke sind inspirierend und nicht steuernd. Ihr als wirkende Persönlichkeit seid die Hauptperson in diesem Gespann.

Zurück | (Kommentare: 2)

Einen Kommentar schreiben

Kommentar von Elisabeth |

Sehr gut und verständlich erklärt. Hier geht es letztlich um die eigene Schöpferkraft und Selbstverantwortung.

Kommentar von Claudia |

Liebevoll und gut verständlich Klarheit bringend.

Bitte rechnen Sie 9 plus 6.