Wie wird der Krieg in der Ukraine aus spiritueller Sicht gesehen? Was bedeutet er für uns als Menschheit? Was können wir zum Frieden beitragen und warum ist die Flüchtlingshilfe in diesem Krieg so viel stärker als bei anderen?

Es geht immer um Macht und Profit in kriegerischen Handlungen. Sei es, dass diese zwischen Völkern, Ländern, in der Familie oder Partnerschaft stattfinden. Die Motivation dahinter mag sich jeweils unterscheiden – der gemeinsame Nenner ist und bleibt die mangelnde Verbindung, der fehlende Respekt vor dem Andersartigen, die fehlende Liebe. Zusätzlich spielt sich in der Jetzt-Zeit jedoch auch ein Prozess ein, der die gesamte Menschheit betrifft.

Bestimmt erinnert ihr euch daran, dass in diversen Gruppierungen immer wieder davon die Rede war, dass die Welt untergehe und die Aufgestiegenen von Lichtwesen gerettet würden. Zuletzt war diese Verkündung im Jahr 2012 sehr prägnant. Aber Lichtwesen aus anderen Universen wie auch wir aus der Geistigen Welt sind nicht eure Erretter, sondern Inspiration. Der Planet Erde ist nicht mit uns verbunden, sondern mit euch – in Wechselwirkung eurer Handlungen. Anders gesagt: Eure spirituelle Haltung kann eure Persönlichkeit verändern; es ist jedoch eure Persönlichkeit, die die Welt verändert.

Der Prozess eures selbstermächtigten Aufstiegs im Sinne eines Ausstiegs aus alten, schädigenden Menschheitsmustern, hat sich mit der Klimajugend erstmals sichtbar und weitläufig manifestiert. Die Vernetzung und Masse der protestierenden Jugendlichen (und auch älteren Menschen) liess sich nicht mehr ignorieren. In eurem wunderbaren Veränderungsprozess war diese Bewegung der erste Schritt in eine Bewusstwerdung, die den Planeten heilen will und kann.

Mit Corona habt ihr euch der zweiten Herausforderung gestellt. Einerseits haben sich erstmals Wissenschaftler und Politiker aus allen Ländern vernetzt und andererseits wurde euch allen klar, dass die Welt Eine-Welt ist, das Virus nicht an der Grenze Halt macht. Durch die Isolation haben zudem viele von euch erkannt, was sie wirklich brauchen um glücklich zu sein – und dies sind meist immaterielle Dinge.

Mit der Kriegssituation in der Ukraine werdet ihr mit Emotionen wie Angst, Wut und Hilflosigkeit konfrontiert. Vielleicht habt ihr Familie in der Ukraine oder in Russland. Oder ihr fürchtet, dass der Krieg sich weiter in Europa ausbreiten wird. Die Flüchtenden sind Frauen und Kinder, was euch wiederum emotional berührt und helfen lässt. Es mag sein, dass die Hilfsbereitschaft von einigen Menschen grösser ist, als bei Flüchtlingen aus anderen Ländern, weil die Ukraine nahe ist, weil die Flüchtenden Frauen und Kinder sind, und keine jungen Männer, weil sie sich nicht mit dem Islam identifizieren, weil Russland eine Grossmacht und daher bedrohlicher ist und wirken kann.

Der erste Weckruf, die Klimafrage, hat euch eher gedanklich, intellektuell aufgerüttelt. Der zweite, Covid, hat euch vorwiegend körperlich erschüttert. Der dritte nun, der aktuelle Krieg, trifft euch vorwiegend auf der emotionalen Ebene. Mit diesen drei Herausforderungen seid ihr in den wichtigsten Bereichen des menschlichen Seins verunsichert worden. Intellekt, Körper und Emotion.

Es ist euch schier unmöglich, weiterhin zu verdrängen, dass eure Länder verbunden sind und die Erde Eine-Welt ist. Die Transformation, in der sich die gesamte Menschheit seit ungefähr 2018 befindet, bringt euch Erkenntnisse, die, umgesetzt, die Erde und euch heilen kann und wird. Wie immer beginnt diese Entwicklung bei jedem Einzelnen von euch. Werdet euch bewusst, dass es nebst Solidarität und Hilfestellung in allen drei Herausforderungen darum geht, euch mit euren privaten Werten und Erwartungen an das Leben auseinanderzusetzen. Denn es ist nicht damit getan, nur die jeweilige akute Situation zu bereinigen. Es geht vielmehr seit Jahren darum, eine profitorientiert verknüpfte Weltwirtschaft in eine respektvoll verbundene Weltgemeinschaft zu verändern.

Nebst Geldspenden, Kommunikation und der Aufnahme von Flüchtlingen ist die Bereitschaft, verbindend-liebend am Wunsch nach Frieden festzuhalten, das allerwichtigste. Dies bedeutet, dass ihr nicht unreflektiert eurer Angst in die Trennung folgt. Lasst nicht zu, dass ihr polarisiert und grossflächig verurteilt, um euch besser und weniger hilflos zu fühlen. Es sind nicht die Russen als Volk, die diesen Krieg begonnen haben. Und es ist nicht einfach, in einer zensurierten Welt die richtigen Informationen zu erhalten. Lasst ab vom Schwarz-Weiss-Denken, zu dem die Situation verführt. Erkennt, dass alle der drei Herausforderungen ein viel tieferes und persönliches Thema an sich tragen, dem ihr keinesfalls hilflos ausgeliefert seid.

Wie steht es um den Frieden und die Wahrung von Grenzen in euch selbst und rund um euren Alltag herum? Seid ihr verbunden und liebevoll zu euren Nachbarn oder in Streit um diese und jene Hecke? Könnt ihr annehmen, dass eure Verwandten vielleicht ganz andere Werte leben als ihr? Sind eure Freundschaften auch dann passend, wenn diese sich euch nicht anpassen?

Durch die wirtschaftliche Abhängigkeit durch Gas, Öl und Getreide – und auch bezogen auf die Klimafrage – werdet ihr auch darüber reflektieren müssen, wieweit ihr persönlich bereit seid, euren Lebensstandard (im reichen Westen) zu schmälern. Eure ganze Weltwirtschaft hat sich verloren im Gedanken der Vernetzung zum Zwecke eines höheren Profits. Vernetzung ist jedoch nicht automatisch Verbindung, und Nur-Profit geht selten mit Frieden und Liebe einher.

Obwohl Klima, Corona und Ukraine ganz andere Situationen widerspiegeln, ist das übergeordnete Thema dasselbe aus höherer Sicht: Ein immer höherer Luxus und Sicherheit im Westen, auf Kosten der ärmeren Länder oder in Abhängigkeit von mächtigeren Staaten. Dieses ganze System konnte entstehen durch die Bereitschaft jedes Einzelnen – und genauso kann es sich auch verändern in eines, das Natur und Menschen mit allem verbindet.

Die wahren Inhalte des Lebens sind Freude, Liebe, Verbundenheit, Friede, Bescheidenheit und Dankbarkeit. Lasst sie ein, auch wenn sie euch aus der Komfortzone reissen und materiell etwas kosten mögen.

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Kommentar von Astrid |

Danke für diesen berührenden Text, der ich uns alle noch mehr zu Achtsamkeit und verantwortungsvollem Handeln herausfordert. Jeden Tag aufs Neue. Das ist mit viel Bewusstseinsarbeit verbunden, die manchmal anstrengend, aber immer auch lohnenswert ist. Für uns als Individuum, für unsere Gesellschaft und für die Erde mit all ihren Bewohnern und Schätzen.

Danke, liebe Namensschwester und lieber Echnatiel.

Kommentar von Eveline Riolo |

Danke! Wunderbar wichtige, treffende und berührende Aussagen! Und sehr hilfreich, ordnend...

Kommentar von Cristina Zehnder |

Vielen Dank für diese Erläuterungen, ich sehe es genau gleich. Trennung und Ausgrenzung fängt bei mir selber an.
Mit viel Liebe Cristina

Kommentar von Roman Hofer |

Lieben Dank für den erhellenden Inhalt. Für mich tönt das sehr plausibel und wahr. Bin gespannt was die Menschen aus der gegebenen Situation schöpfen und machen.
Herzliche Grüsse
Roman

Kommentar von Franca |

wuunderschön und so viele Aspekte beleuchtet.
Du bist einfach ein Geschenk Astrid - Herzensdank ♥️💐

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