Zurzeit gibt es eine Polarisierung zwischen weiblich und männlich. Ist es irgendwann möglich, etwas neues Gemeinsames zu schaffen? Dann würde ja auch die Polarität wegfallen.

Polarität bedeutet, dass es zwei gegensätzliche Pole gibt. Yin/Yang, hoch/tief, gut/böse und eben auch das Weibliche und Männliche. Wird nur einer der beiden Gegensätze gelebt oder anerkannt, so fallt ihr ins einseitige Extrem. Im Extrem ist keine Veränderung möglich, denn es ist der eine Pol, der den anderen bereichert. Die Lebendigkeit und Gemeinsamkeit liegen im Fliessen zwischen den beiden Gegensätzen.

Bezogen auf die gestellte Frage geht es also darum, das Gegensätzliche anzuerkennen. Damit meinen wir nicht das männlich-patriarchalische oder weiblich-devote, das beides extreme Pole sind. Gemeint sind die männlichen und weiblichen Anteile, die jeder Mensch in sich trägt und die Polarität darstellen. Zwischen diesen beiden Polen bewegt und definiert ihr euch. Nicht als Mann oder Frau, sondern als Mensch mit seinen weiblichen und männlichen Energien. Dies fällt euch vielleicht leichter, wenn ihr weiblich/männlich durch Yin/Yang ersetzt.

Yin steht für Sanftheit, Empathie, Intuition, Geduld, Fürsorge, Nachgiebigkeit, Introvertiertheit und Passivität, etc.
Yang steht für Stärke, Durchsetzung, Logik, Zielstrebigkeit, Mut, Analyse Dominanz und Aktivität, etc.

Diese Energien den Frauen (Yin) und Männern (Yang) als Stereotyp aufzuerlegen ist längst antiquiert. Um sich dort zu positionieren, wo ihr euch fühlt und welche Anteile ihr lebt, ist es jedoch Voraussetzung, dass ihr das Yin und Yang, das Weibliche und Männliche akzeptiert, denn die Polarität ist Realität.

Durch die Queer-Bewegung werden diese Vielfalt und Akzeptanz gefördert, wenn auch die Worte und Begriffe manchmal verwirren. Ziel ist es nicht, nun neue Kategorien zu schaffen, die euch einengen. Es geht vielmehr darum, dass ihr euch von Mensch zu Mensch liebt und anerkennt, dass Beziehungen und Partnerschaften um einiges vielschichtiger sind, als Frau/Mann.

Ein Mann kann sehr Yin-geprägt sein. Einfühlsam, sanft und nachgiebig. Eine Frau kann über sehr viel Yang verfügen und bestimmend-forsch daherkommen. Die beiden Energien erkennen und anerkennen – ohne sich in die weiblich/männliche Schablone pressen zu lassen, so dass ihr euch als Menschen begegnet, ist das Wichtigste. Ein Mann, der die Yin-Seiten in sich auslebt, befreit sich aus dem gesellschaftlichen Gefängnis, stets handelnd, entscheidend, beschützend und mutig zu wirken. Eine Frau das ihrige, stets passiv, geduldig, nachgiebig und fürsorglich zu sein.

Für diesen Prozess der Erkenntnis solltet ihr euch viel Zeit zur Reflexion nehmen. Euer innerstes Fühlen ist der Kompass, nicht der Wandel in der Gesellschaft. Männer, die ihre Yang-Kraft bekämpfen und Frauen, die ihre Yin-Kraft verleugnen, begeben sich nicht ins Ziel, sondern in die andere Polarität. Euch als Mensch mit weiblichen und männlichen Kräften zu entdecken, führt dazu, dass ihr nicht die Frau oder den Mann in euch und anderen seht, sondern den Menschen.

Dieser Prozess ist vollkommen unabhängig vom biologischen Geschlecht und der Sexualität. Doch wenn ihr erkennt, wer ihr als Mensch seid, so wird die Sexualität – in welcher Form und mit wem auch immer ihr sie lebt – mit eurer innersten Identität übereinstimmen. In den aktuellen Diskussionen geht oft vergessen, dass die Sexualität Ausdruck dessen ist, wer ihr im Inneren seid. Nicht umgekehrt.

In all den Diversitäten und Diskussionen, die ihr euch nun stellt, geht es letztlich darum, eure Vielfalt als Individuum zu entdecken. In euch und um euch herum. Ihr seid an erster Stelle nicht Mann, Frau oder divers, sondern Mensch. Erkennt ihr dies, so wird neue Gemeinsamkeit entstehen.

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Kommentare

Kommentar von Monica |

Danke für diesen Text, er löst "alte" Denkweisen. Mit Freude kann ich meinen Energiemix als Mensch leben.

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